«Die besten Pisten – und was es dazu braucht»

Obwohl wir uns noch mitten im Sommer befinden, möchte ich in dieser Kolumne aufzeigen, was es braucht, um unseren Gästen hervorragend präparierte Pisten zu bieten.

Unser Skigebiet verfügt mit seiner ganz besonderen Geschichte und Tradition und bereits zwei durchgeführten olympischen Winterspielen sowie fünf realisierten Ski-Weltmeisterschaften über ein einzigartiges sportliches Vermächtnis.  Als Unternehmen verstehen wir diese prestigeträchtige Historie als Verpflichtung, unseren Gästen Wintersport auf höchstem Niveau zu bieten – dazu gehören selbstverständlich auch top präparierte Pisten.

Die heutigen Skis mit starken Taillierungen verlangen nach breiten, planierten Flächen mit harter, griffiger Oberfläche. Die Qualität der Pisten kann bei der Wahl eines Skiorts ausschlaggebend sein. Deshalb stecken wir sehr viel Aufwand in die Präparation unserer Pisten.

Die Anforderungen an eine optimale Piste sind sehr vielfältig. Sie variieren je nach Können, Disziplin und Vorlieben der Benutzergruppen und müssen auch ökologische und ökonomische Kriterien mit einbeziehen. Für uns bilden die folgenden Haupteigenschaften die gemeinsame Basis für eine hohe Pistenqualität:

  • Die Schneeoberfläche sollte gleichmässig, ohne Wellen oder gröbere Schneeknollen sein. Der Skifahrer muss seine Aufmerksamkeit somit nicht auf Unebenheiten richten und hat keine Erschütterungen zu befürchten. Eine perfekte, frisch präparierte Oberfläche repräsentiert höchste Pistenqualität.
  • Eine gut verdichtete und dadurch dauerhafte und stabile Piste braucht nachträglich weniger Maschinenarbeiten, was zu einem geringeren Dieselverbrauch und CO2-Ausstoss führt. Dies ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch von Vorteil.

Hohe Qualität hat ihren Preis. Auf Corviglia kostet die Pistenpräparation CHF 35‘000/Nacht, die Pistenbeschneiungskosten belaufen sich auf ca. CHF 4.8 Mio./Jahr und eine Pistenmaschine kostet ca. CHF 500‘000 (von unseren 22 Maschinen werden pro Jahr ca. zwei ersetzt). Dazu kommen die Personalkosten.
Diese Informationen sind – wie bei meiner letzten Kolumne – wahrscheinlich den wenigsten bekannt. Ich versuche der Leserschaft einen Blick hinter die Kulissen einer Bergbahn zu geben, um aufzuzeigen, wie komplex aber auch faszinierend die Führung eines Bergbahnunternehmens ist.

 

Autor: Michael Kirchner, Engadin St. Moritz Mountain AG. Dieser Artikel erschien erstmals im Tourismusforum von GRHeute.

 

(Bild: Pixabay)